Castello di Brolio


 

 
Eine Burg, die mir bei meinem Besuch in der Toscana besonders gut gefallen hat, ist das Castello di Brolio. Die Burg ist ein einziger Traum. Dort kann man sich so richtig mittelalterlich fühlen, man sieht förmlich die Ritter hereinreiten und das Burgfräulein im Garten wandeln (oder umgekehrt ;-)). Dort ein Liverollenspiel ...*träum*
Geschichte der Burg:
Sie ist von langobardischem Ursprung, aber von dem antiken Bürgchen ist heute keine Spur mehr zu finden mit der Ausnahme der Lage. Die Burg begann ab dem 12. Jahrhundert geschichtlich eine Rolle zu spielen, als die mächtige Familie Ricasoli aus Cacchiano sich dort niederließ. Die Burg gehört auch heute noch den Nachfahren dieser Familie. Strategisch war die Burg für die Kontrolle des Chianti durch Florenz sehr wichtig als Verteidigung gegen Siena. Die Burg war somit Mittelpunkt vieler Grenzkriege ab dem 13. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Burg befand sich nämlich im Herzen des florentinischen Gebietes der sogenannten Lega del Chianti – welches durch die drei Orte Radda, Castellina und Gaiole gebildet wird und schon immer reich an Feudalismus war. Alle Schlösser der Region, ob florentinisch oder sienesisch wurden damals als Festungen verstärkt, so daß sich zwei entgegengelegene Verteidigungslinien bildeten. Das Castello gehörte die ganze Zeit zu Florenz mit der Aunahme einer zeitlich begrenzten Besetzung durch Siena im Jahre 1472. Nach diesem Ereignis, ab 1484, nachdem das Castello wieder florentinisch geworden war begann ein grundlegender Wiederaufbau und eine Verstärkung der Festung. Die Fundamente, in Felsen und auch heute noch perfekt erhalten, haben einen Grundriß in Form eines ungleichmäßigen Pentagons von primitiver Struktur im Vergleich zu späteren Festungen. Wahrscheinlich war der Architekt Guiliano da Sangallo gewesen, welcher im folgnden seine Festungsbaukunst in den Dienst der Familie Medici stellte. Die Festungsmauern umschließen die Reste des ursprünglichen mittelalterlichen Castellos, darüberhinaus den Anbau und eine kleine romanische Kapelle, außerdem eine wunderschöne neogotische Villa aus rotem Stein. Die Villa wurde an Stelle der vorherigen, welche von Baron Bettino Ricasoli, 1809-1880 stammt, ein berühmter Politiker, genannt der "Eiserne Baron", errichtet. Das Castello liegt inmitten von Weinbergen, aus denen die Familie Ricasoli seit 1141 ihren berühmten Wein keltert. Der Wein wird zum Reifen in den Kellern der Burg gelagert . Obwohl es im Privtbesitz ist, kann das Schloß besichtigt werden.

(c) 2002 Trixi Leistner, Christof Wolpert




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